Gerichtsverfahren – oder auch rechtliche Auseinandersetzungen an sich – sind wie Schach. Nur dass man nicht immer mit der gleichen Ausgangsstellung beginnt.
Während beim Schach jeder Spieler mit 16 Figuren in der gleichen Position beginnt, sind die Ausgangspositionen bei juristischen Auseinandersetzungen jeweils unterschiedlich und meistens von den Umständen vorgegeben. Wie wenn man ein von einem anderen begonnenes Schachspiel in einer bestimmten Position fortsetzen soll.
Einen Prozess zu führen, bei dem man das Recht und die Beweismittel klar auf seiner Seite hat, ist wie ein Schachspiel, bei dem man Dame und zwei Türme mehr hat als der Gegner. Das sollte leicht zu gewinnen sein.
Der echte Profi aber holt auch dann noch – mit legalen Mitteln – ein Remis bzw. einen akzeptablen Vergleich heraus, wenn der Gegner die weit überlegene Stellung hat.